Mitgliederversammlung des
Fischschutzvereins Siegburg 1910 e.V. am 26.03.2017
im Vereinshaus, Wahnbachtalstraße 13 in Siegburg
„Hohe Kontinuität in der Vorstandsarbeit und solide Finanzen“
Am 26.03.2017 fand um 15.00 Uhr die jährliche Mitgliederversammlung des Fischschutzvereins Siegburg 1910 e.V. im vereinseigenen Haus in der Wahnbachtalstraße 13 in Siegburg statt. Rund 70 der etwa 800 Vereinsmitglieder warteten gespannt auf die angekündigten Berichte des größten und bedeutendsten Vereins im Bezirk Sieg.
Nach der Begrüßung der Mitglieder, Ehrenmitglieder und Gäste durch den Vorsitzenden Hubert Linden und Genehmigung der Tagesordnung wurden verdiente Mitglieder des Vorstands vom Verein wie auch vom Rheinischen Fischereiverband von 1880 e.V. geehrt. Der stellvertretende Vorsitzende Achim Zank erhielt für seine lange Tätigkeit als Leiter der Fischereiaufsicht wie auch für seine Vorstandsarbeit die Silberne Ehrennadel des Rheinischen Fischereiverbands. Der Jugendwart Martin Schumacher wurde für seine langjährige Arbeit als Lehrgangsleiter bei den Fischerprüfungslehrgängen sowie als Jugendwart des Bezirks Sieg und des Fischschutzvereins Siegburg 1910 e.V. sowohl mit der Silbernen Ehrennadel des Verbandes sowie der Goldenen Vereinsnadel ausgezeichnet. Die Silberne Nadel des Fischschutzvereins erhielten für ihre Verdienste um den Verein, Fischereiaufseher und ehem. Vorstandsmitglied Jochen Quabeck sowie die Vorstandsmitglieder Ralf Borowitzki, Marcus Otto und Heiko Nellen. Es folgten die Ehrungen langjähriger Vereinsmitglieder. Für 70 Jahre Mitgliedschaft wurde das Ehrenmitglied Hugo Henseler aus Sankt Augustin geehrt. Vorsitzender Hubert Linden würdigte in seiner Laudatio die lange Treue Henselers zum Verein, der zeitweise auch als Fischereiaufseher und Vorstandsmitglied aktiv war. Für 50 Jahre Mitgliedschaft konnten Günter Dobersalske aus Sankt Augustin, Johann Ottersbach aus Siegburg und Jürgen von dem Brocke aus Sankt Augustin geehrt werden. Ihnen folgten die Jubilare mit 40 Jahren Vereinsmitgliedschaft: Michael Boddenberg aus Hennef, Peter Herkenhöhner aus Hennef und Hans-Rene Kappi aus Hennef. Mit der Goldenen Vereinsnadel für 30 Jahre Vereinsmitgliedschaft wurden Klaus Adams aus Siegburg, Werner Ostermann aus Hennef und Hans Weisskirchen aus Siegburg ausgezeichnet. Die Vereinsnadel in Silber erhielt für immerhin 20 Jahre Vereinstreue Bernd Kurscheidt aus Lohmar.
Nach den Ehrungen folgten die Vorstandsberichte, bei denen sich die Mitglieder von der Leistungsfähigkeit ihres Vorstandes überzeugen konnten. Alle Berichte wurden mit moderner Projektionstechnik an die Wand des Vereinssaals geworfen.
Der Vorstandsmitglied Bernd Ziebarth ließ zunächst noch einmal die gesamten Veranstaltungen im Geschäftsjahr 2016 Revue passieren und dankte allen Organisatoren und Helfern für ihre unermüdliche Arbeit.
Im Bericht der Öffentlichkeitsarbeit präsentierte der stellvertretende Vorsitzende Klaus Weisser einen Überblick über die Ausgaben des Vereinsmagazins „Fischschutz-Aktuell“ aus dem vergangenen Jahr sowie die Pressebetreuung bei den jährlichen Veranstaltungen wie Uferreinigung, Mitgliederversammlung und Vereinsfischen. Großen Zuspruch der Öffentlichkeit erzielten vor allem die jährlichen Vorträge von Hubert Linden und Klaus Weisser über die Wanderfische und die Wiedereinbürgerung des Atlantischen Lachses in der Sieg. Diese ehrenamtlichen Vorträge helfen mit, ein authentischeres Bild des Angelfischers in der Öffentlichkeit zu platzieren und die Bürgerinnen und Bürger für den Gewässer- und Fischartenschutz zu sensibilisieren.
Immer aktuell und informativ ist die Internetseite des Fischschutzvereins Siegburg, die von Marcus Otto betreut wird. Über 20.000 Aufrufe im vergangenen Jahr zeigen, dass diese Seite eine wichtige Anlaufstelle für Mitglieder und Nichtmitglieder auf der Suche nach Informationen und Ansprechpartnern ist. Neben der eigenen Homepage ist der Fischschutzverein aber auch auf Facebook präsent und informiert zusätzlich regelmäßig über einen eigenen Newsletter über aktuelle Veranstaltungen und Geschehnisse.
Aus dem Bericht des Gewässerwartes Marcus Otto erfuhren die Mitglieder, dass die monatlich an zwölf Entnahmestellen durchgeführten Gewässeranalysen, die im vereinseigenen Labor ausgewertet wurden, der Sieg gute bis sehr gute Wasserqualität bescheinigen. Eine gute Bilanz konnte auch aus den jährlichen Besatzmaßnahmen gezogen werden, mit denen die immer noch vorhandenen Lebensraumdefizite ausgeglichen werden. Noch nicht besorgniserregend, aber dennoch wahrnehmbar ist das Vorkommen der invasiven Grundeln in der Sieg. Zu dieser Problematik wurde noch einmal auf die Bedeutung einer konsequenten Entnahme hingewiesen.
Von nur wenigen nennenswerten Vergehen wie Fischwilderei und Müllsündern konnte der stellvertretende Vorsitzende Achim Zank im Bericht der Fischereiaufseher vortragen. Die regelmäßigen Überprüfungen durch die Fischereiaufsicht bleiben ein wichtiges Instrumentarium, um am Pachtgewässer Recht und Ordnung aufrecht zu erhalten.
Wie viel der Fischschutzverein Siegburg 1910 e.V. in der Jugendarbeit leistet, wurde auch aus dem Bericht des Jugendwartes Martin Schumacher deutlich. Dieser konnte von den zahlreichen Veranstaltungen und Unterrichtsstunden der 32 Mann starken Jugendgruppe berichten. Herausragend war auch im vergangenen Jahr die Beteiligung der Jugendlichen an der Sieguferreinigung, die wieder einmal überproportional bei den Reinigungsarbeiten vertreten waren. Ein sichtbares Zeichen für eine erfolgreiche Jugendarbeit und eine gelungene Umwelterziehung des Vereins.
Der Vorsitzende Hubert Linden verwies in seinem Bericht aus dem vergangenen Geschäftsjahr darauf, dass sich auch die Vorstandsarbeit in den letzten Jahren als äußerst harmonisch herausgestellt habe. Seit Jahren schon zeichnet sich die Vorstandsarbeit insgesamt durch hohe Kontinuität aus. Er lobte seinen Vorstand für seine Arbeit, in der jeder seinen Bereich mit Gewissenhaftigkeit und hohem Engagement ausgefüllt habe.
Hubert Linden ging im Weiteren kurz auf die einzelnen Veranstaltungen des vergangenen Jahres ein und kam schließlich zur Auswertung der Fanglisten. Die Gesamtfangmenge war demnach gewohnt hoch und bildet den größten Ertrag aller Vereine an der Sieg. Die verbliebenen Defizite an den Fischgewässern verhindern aber immer noch, dass sich alle Fischarten erfolgreich reproduzieren können. Ein Beispiel dafür ist der Hecht, dem entsprechende Laichhabitate fehlen. Dass dennoch Hechte in beachtlichen Größen gefangen werden, ist ein Zeichen für eine erfolgreiche Hege und einen sinnvollen unterstützenden Besatz dieser Art. Lachs und Meerforelle bereiten dem Verein jedoch Sorgen, denn trotz großer Anstrengungen des Wanderfischprogramms und der Erbrütung von Jungfischen im Wildlachszentrum sind keine wesentlichen Steigerungen bei den Zahlen der rückkehrenden Fische zu verzeichnen. Hier könnten die Ursachen neben den Lebensraumdefiziten auch beim Kormoran zu finden sein.
Ebenso gewissenhaft und solide wie die Vorstandsarbeit selber erwiesen sich auch die Finanzen und Haushaltsführung im anschließenden Bericht aus der Geschäftsführung. Wie immer gab es daher auch keinerlei Beanstandungen bei der Kassenprüfung, so dass der Vorstand einstimmig entlastet werden konnte.
Mit der Idee eines Fischlehrpfades, der die Öffentlichkeit über die typischen Fischarten in der Sieg informieren soll, stellte der Vorsitzende Hubert Linden ein neu entwickeltes Projekt des Vorstandes vor. Leider wurde der ursprüngliche Aufstellungsort am Fußgängerweg zwischen Sieg und Vereinshaus aus Hochwasserschutzgründen von der Stadt Siegburg abgewiesen. Doch das Projekt dennoch zu starten und den Fischlehrpfad alternativ vielleicht am Mühlengraben zu errichten, wurde von der Mitgliederversammlung einstimmig befürwortet.
Unter Beifall der anwesenden Mitglieder schloss Hubert Linden die diesjährige Mitgliederversammlung und wünschte allen ein schönes und ereignisreiches Angeljahr mit viel Petri Heil.